Wichtelette I: Space in Time

Wir wichteln dieses Jahr Rockette-intern Musikalben und es ist so schön, ein Päckli im Briefkasten zu haben, wohlwissend, dass da ein zauberhaftes Album drinsteckt, aber nicht, von welchem  Rockette-Wichtelchen und welcher Band es kommt.

Vorab zum Logistischen, so eine Wichtelaktion (oder müsste es Wichtelinnenaktion heissen?), ist bei unserem Organisationstalent nicht ganz ohne. Aber wir haben es nach wochenlanger intensiver Koordinationsarbeit doch noch vor Weihnachten geschafft. Eine bunte Scheibe hat den Weg nach Solothurn gefunden, just in time, oder eher «Space in Time», weil so heisst nämlich das neuste Album der Zürcher Band Tesla Death Ray. Tesla Todesstrahl? Ich versteh den Bandnamen nicht, ist aber sehr egal, weil das Album ist hübsch, ich bin überaus entzückt, da das Vinyl farblich zu meinem Sofa passt. «Moss Green» würden es Experten nennen. Zur Farbgebung habe ich dann hier erfahren, dass es recyceltes Vinyl und darum jede Scheibe einzigartig in seiner Marmorierung ist. Ich kann das Album optisch schon mal sehr empfehlen.

Tesla Death Ray Space in Time
Ton in Ton

Für eine akustische Beurteilung brauchte ich etwas länger, weil das Loch in der Mitte des Vinyls musste erst noch passend für den Plattenspieler geschabt werden. Und dann, oh weh, stimmte irgendwas mit dem Plattenspieler nicht. Hat nichts mit dem Album zu tun, aber für solche Sachen fehlt mir die Geduld. Darum liess ich Gastautor Marcel alleine mit dem Plattenspieler weiterkämpfen und nahm stattdessen “Space in Time” digital mit der Boombox ins Bad (wer sich “hier” oben schon angehört hat: Baden mit TDR wird der neue Trend!)

Anyway, das Album besticht durch einen sehr präsenten Basslauf, welcher in einem Badezimmer klanglich noch verstärkt wird. Die neuen Nachbarn wirds freuen… Doch sie sind jung und dynamisch, verkündete unser Vermieter, da wird ein bisschen Bass sie nicht gerade aus dem Bett werfen. Ich druckse wieder einmal ums Wesentliche rum, frisch geschlüpfte Alben zu beschreiben ist schwierig und schnell verfänglich. Es sei Rock wie aus den 60er/70ern, hiess es an anderer Stelle im Netz, klingt wie Oasis hausintern. Nein. Oasis ist ein sehr schiefer Vergleich, ich würde es eher Richtung Desert Rock verorten, aber dann kommt dieses Chörli, das so wunderbar in die jetzige Zeit passt, dass ich anfange zu strahlen und mich, ein Chrömli essend, um Kategorien foutiere. Moss Green Tesla Death Ray, ihr seid mit Abstand das beste Wichtelinnengeschenk ever.

Und last but not least: Merci Aline.  Mehrere Indizien lassen mich dich als persönliches Wichtelchen erahnen … Späte Lieferung, gleiches Label wie Giant Moa und natürlich der Musikgeschmack. Auch wenn ich nun die Fesseln der Kategorien abgelegt habe, wandern wir doch musikalisch auf der gleichen Farbe des Regenbogens. Moss Green. Und falls ich falsch liege: Danke Julia. Oder Nina. Oder Miriam. Und überhaupt allen. Ihr wisst schon.

Tesla Death Ray: Space in Time, Taxi Gauche Records, 2021

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