Sound of Rockette II

Wie die New Yorker Autorin Roxanne Gay in ihrer Masterclass sagte: Manchmal muss man eine gewisse Zeit mit einem Album zusammengelebt haben, um darüber schreiben zu können. Stimmt, doch manchmal auch nicht. In dieser Rubrik schreiben wir über Musik, mit der uns über kurz oder lang etwas verbindet. 

(Bild: Giphy)

Depeche Mode: “101 –  Live at the Pasadena Rose Bowl” (1989)

Dave Gahan singt jetzt Nina Simone und andere Cover. Lange, bevor ich das gelesen habe, hatte ich eine meiner ersten LPs hervorgezerrt, warum auch immer. Es ist ein Live-Album, und es hat seinen Zauber nach über 30 Jahren nicht verloren, vielleicht stimmt mit mir etwas nicht, oder es war eine dieser Nächte, in der alles stimmte, für Depeche Mode, damals.

Das Konzert in Pasadena war das 101. der “Music for the Masses”-Tour und fand am 18. Juni 1988 statt – das Album erschien im Jahr darauf. Anscheinend wurde jetzt gerade der Film rund um den Auftritt neu überarbeitet. Mich kümmert das weniger – ich sitz da und höre schon wieder “Somebody”, das nicht mal Dave Gahan singt, sondern Martin Gore (ja, das ist ein grosser Unterschied), aber es rührt mich immer noch zu Tränen.

Der “Rolling Stone” hat einmal eine Liste der besten DM-Alben erstellt (ohne “101”, ich glaub, es sind nur Studioalben), was für eine geile Idee. Auf Platz eins ist “Black Celebration”. Die Platte hab ich noch irgendwo. Ciao. (Nina)

(Hier der Text von Kollege Nick Joyce über Dave Gahan, der sich selber als alten Furz bezeichnen soll, Bezahlschranke), und: Nein, ich weiss nicht, warum ich das Album auch auf Kassette hab. Wohl wegen dem Sony Walkman, den ich mit 15 immer mit mir herumtrug 🙂

Greenleaf: “Hear The Rivers” (2018)

Greenleaf und ich, das ist eine Liebe. Geissli und ich, das ist auch eine Liebe (ich “boope” so gern ihre Nasen, die sind so weich und fein). Dass das Lied “Good ol’ Goat” seit Veröffentlichung von “Hear the Rivers” zu meinen Lieblingssongs gehört, liegt da schon ziemlich offensichtlich auf der Hand. Aber nicht nur wegen dem Geissli-Stück mag ich die Platte, ich find sie unabhängig von weichen Näsis brilliant. Wenn Sänger Arvid Jonsson beim Stück “Sweet is the Sound” “We all… go down… as one” singt, dann noch die Gitarre reinspielt, fuzzig, bluesig, sich die Energie aufbauscht und irgendwann der Moment kommt, in dem der Kopf nicken MUSS, ja, das ist mein Moment. Und solcher Momente gibts auf “Hear the Rivers” oft. Deshalb höre ich das Album grad wieder mal auf Repeat. Ach, und “For 12” von Other Lives auch immer noch.

PS: Greenleaf spielen nächstes Jahr im Z7, zusammen mit Truckfighters. Ihr wisst, wo ihr mich finden werdet. Judihui. (Aline)

 

Algiers: “The Underside of Power” (2017)

Eigentlich höre ich im Moment PIEP in Dauerschleife. Aber ich darf den Namen von PIEP noch nicht verraten, weil wir werden Rockette-intern Musikalben wichteln. PIEP scheint mir eine gute Wahl zu sein, um Rockette PIEP eine Freude zu machen. Weil geil. Aber das Auswahlverfahren war komplex, zuerst dachte ich, ich würde Algiers “The Underside of Power” oder ihre letzte Scheibe “There Is No Year” verschenken, weil auch geil. Doch es soll ja auch ein Geheimnis bleiben, wer da was verschenkt und Algiers, eine absolute Lieblingsband von mir, wäre zu einfach zu erraten gewesen. Item. Irgendwann im Dezember werdet ihr dann erfahren, wer PIEP und Rockette PIEP sind, weil wir freuen uns jetzt schon wie Bolle, über unsere Wichtelaktion zu schreiben. Notiz an Rockette PIEP: Ich hoffe, es gefällt ❤️(Dominique)

 

Billy Joel: “An Innocent Man” (1983)

Als ich früher daheim die Küche machen musste, hörte ich immer eine CD, die Chris für uns gebrannt hatte. Chris hat bei Pegasus Trompete gespielt. Damals gabs auf der Internetseite der Band noch ein Gästebuch und Chris hat sich immer wieder als weibliche Fans ausgegeben und als Sarah, Mady, Karin etc. gefordert, der Trompeter solle mehr Einsätze haben. Chris war etwas komisch. Aber er hatte einen guten Musikgeschmack. Die CD war voller richtig geiler Songs. Auf Platz Nummer zwei war “Just the Way You Are” von Billy Joel. Ich habe den Song hunderte Male gehört, wenn ich mal wieder eine Bratpfanne sauberbekommen musste. Seit ich nicht mehr daheim wohne und einfach alles in die Abwaschmaschine lege, habe ich den Song nicht mehr gehört. Und Billy Joel habe ich vergessen. Bis mir der aktuelle Pianist von Pegasus (der hat Fake-Gästebuch-Einträge übrigens nicht nötig) erzählt hat, einer seiner Klavierschüler spiele “For the Longest Time” vom Album “An Innocent Man”. Seit da ist meine Billy-Joel-Liebe wieder entfacht. Ich höre nichts anderes mehr als dieses Album. Es hat alles und passt immer. Zurzeit ist der Song “Christie Lee” mein Favorit. Bis auf das Saxophon-Solo. Das nervt mich. Gut – immerhin ist es kein Trompetensolo. (Julia)

Elton John: “The Very Best Of Elton John” (1990)

Dieses Album hatte ich als Doppelkassette, dick wie ein Double Cheesburger. Ich habe es in den 90ern geliebt und liebe es immer noch. Und als ich kürzlich in meine Heimat gefahren bin und auf dem Fussgängerstreifen den Typen gesehen habe, an den ich dachte, wenn ich “Sorry Seems To Be The Hardest Word” hörte, suchte ich es sofort auf Spotify. Es hat übrigens nie einen Grund gegeben, mich bei meinem Schwarm zu entschuldigen – eher umgekehrt. Aber ich habe damals die erste Zeile auch als “Uanelei Ghana do” gesungen, den Text also überhaupt nicht verstanden. Heute ist “Philadelphia Freedom” mein Lieblingslied. Ich meine, hört und seht euch den Shit mal an… “Shanalla, Shanalla”. In dem Sinne: bis am 1. Juni im Wankdorf. (Miriam)

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