Wisst ihr, was ich manchmal brauche? Musik, ineinander fliessende Landschaften und im Vordergrund immer mal was von rechts: eine Banane, abstrakte Formen, eine Essiggurke, Katzen, egal. Das ist soooo entspannend.
Katzenheim, fünf Musiker aus Bern und Zürich, kommen meinem Bedürfnis nach. Im Clip zu ihrer neuen Single “Alle gleich” schweben die abstrusesten Dinge in Richtung links, das ist beruhigend, faszinierend, manchmal lustig und irgendwann hypnotisierend. Denn gegen Ende werden die individuellen Formen und Farben einheitlich, zu einer Art weissen Donuts, auf jeden Fall gleich, gleich, gleich, gleich …
Bei dem psychedelischen Spektakel spielt es überhaupt keine Rolle, dass das Gesehene gute dreieinhalb Minuten lang nicht mit dem gehörten Text in Verbindung gebracht werden kann. Das wäre ja noch: Katzenheim machen schliesslich keinen 0815-Deutschpop, bei dem sich für jeden Hinterletzten alles erschliessen muss. Bei ihnen wirken die Songs zwar erst einmal so, als wären sie zu träge, um über das angenehme Plätschern hinauszukommen. Doch irgendwann franst immer alles aus, wird schneller, wilder oder zumindest noch sphärischer. Das ist “Deutschpop und Krautrock, zwischen Aufbruch und Endzeitstimmung, zwischen dem Gefühl der Freiheit und jenem, in Vergessenheit zu geraten”. Und das ist ist Copypaste, weil ich es nicht treffender beschreiben könnte.
Das Video zu “Alle gleich” stammt übrigens wie auch die beiden bereits länger veröffentlichten Visual Clips von der Künstlerin Attila Janes. Und eigentlich sind sie an einem Stück gesehen am Schönsten.
Katzenheim: Single “Alle gleich”, out (Records DK).
VIDEO VENDREDI ist für gewöhnlich eine Rockette-Rubrik auf Facebook. Da veröffentlichen wir jeden Freitag ein Musikvideo, das wir super finden. Während der Coronakrise ausschliesslich von Schweizer Musiker*innen.
Foto: Katzenheim
