Mondlicht, Liebe, schwarze Schafe und ein Reisgericht

Vielleicht liegt es an der allgemein herrschenden Langeweile, aber irgendwie finde ich in letzter Zeit, dass viele Neuerscheinungen alle gleich sehr ähnlich klingen. Aber immerhin meldet sich aktuell wieder mehr weiblicher Schweizer Nachwuchs zu Wort. Ich stelle hier vier Frauen vor. 

Caroline Alves: Die Bielerin hat den diesjährigen Swiss Music Award in der Kategorie “SRF3 Best Talent” erhalten. Als erste Frau seit 10 (!!!) Jahren (zuletzt Steff La Cheffe 2011) und als erste Romande überhaupt. Ihr Debütalbum “Moonlight” ist letzten Herbst erschienen. Mit treibenden Nummern wie “Sticks and Stones” oder “Blank Page” schaffte sie es in die landesweite Radiorotation. Ich denke, auch international könnte es für Caroline gut laufen, denn ihr Sound ist modern, smooth und interessant (im Sinne von jeder Song bringt nochmal eine neue Note, neue Klänge ein). Sie scheint ihren eigenen Style gefunden zu haben, frei von Genregrenzen. 

CAROLINE ALVES: “Moonlight, out (Sophie Records)


Kyrah: Die Winterthurer Singer-Songwriterin Kyrah steht jeweils zusammen mit zwei Tänzerinnen und einem Schlagzeuger auf der Bühne. Doch auch Kyrah selbst kann locker bei einer Choreografie mithalten, wie sie im Videoclip zu ihrer ersten Single “Burn” beweist. Ihre aktuelle Single trägt den Titel “Black Sheep”. Die poppige Nummer ist wieder sehr tanzbar, hat aber trotzdem inhaltlichen Tiefgang. Im Musikvideo spricht sie vor allem die LGBTQ-, Black lives matter-, Climate change- und die Frauenrechts-Bewegungen an.

KYRAH: Single “Black Sheep, out (KYRAH)


Naeva: Die Luzernerin Naeva hat mit “Love” gerade ihre erste Single veröffentlicht. Achtung, ich sage schreibe jetzt was Komisches. Aber meine Gedanken, als ich den Song zum ersten Mal gehört habe, waren tatsächlich, wenn man das Tempo raufschrauben würde, wäre das doch voll ein old school klassischer Boygroup-Song. So à la Take That oder so. Das ist keinesfalls abwertend gemeint. Ich mag Take That und den alten Boyband-Sound im Allgemeinen. Vielleicht bin ich auch absolut die Einzige, die beim Song auf diesen Gedanken kommt. Egal, ich finde es cool und bin gespannt auf mehr von Naeva. 

NAEVA: Single “Love, out (Nadia Lechmann)


Priya Ragu: Über sie hätten wir eigentlich schon längst etwas schreiben sollen. Die St. Gallerin aus dem Toggenburg mit sri-lankischen Wurzeln hat vor gut einem Jahr ihre erste Single “Good Love 2.0” veröffentlicht, produziert von ihrem Bruder Japhna Gold. Der Song wurde dann gleich von BBC Radio 1 entdeckt, et voilà, internationaler Durchbruch. Priya unterschrieb bei Warner Music und ihr Song schaffte es auf den offiziellen Soundtrack des Games FIFA 21. Verwunderlich ist es nicht, Priyas Sound ist modern, mitreissend, experimentell und lässt Kulturen verschmelzen. Ihre aktuelle Single “Chicken Lemon Rice” etwa habe ich zum Fressen gerne. Jedes Mal, wenn ich ihn höre, bekomme ich nicht nur Hunger, sondern muss mich einfach bewegen.

Den Chicken Lemon Rice kann man übrigens nachkochen, Priya hat  dazu ein Koch-Video veröffentlich. Sowas liiiebe ich natürlich! 

PRIYA RAGU: Single “Chicken Lemon Rice, out (Warner Music)

(Bild: Collage/Albumcover, im Uhrzeigersinn: Caroline Alves, Kyrah, Priya Ragu, Naeva)

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