Gestern – Heute – Morgen

Gastautor Marcel stöbert oft nach Musik. Nun hat er seine Entdeckungen für uns gesammelt. Oder wie er es sagt: Er lässt uns an seinen Errungenschaften teilhaben. Etwas von gestern, heute und morgen.

Wemean: “Wemean” (1996)

Gestern - Heute - MorgenIch habe keine Ahnung mehr, warum ich auf die gestossen bin. Wahrscheinlich im Zuge meiner sehr wichtigen, für den weiteren Verlauf der Weltgeschichte entscheidenen Recherche, welche CH-Bands denn auf Spotify zu finden sind. Vor allem solche aus den achtziger und neunziger Jahren. Viele sind es nicht und wenn, dann findet man sie da nur, weil sie auf einem anno dazumal populären Ohrwurm-Sampler vertreten waren. Phon Roll zum Beispiel. Wemean sind aber tatsächlich mit ihrem selbst betitelten Album streambar. Ich bin damals über DRS 3 auf sie gestossen. Der Sender hatte sie als Schweizer Version von Rage Against the Machine angepriesen. Fand ich damals auch. Heute finde ich, sie klingen eher nach Living Color und anderem Funk-Rock. Ob mir damals bewusst war, dass es eine reine Frauenband war? Eher nicht. Mir war der Lärm, den sie machten, viel wichtiger. Auch die politische Haltung ging damals komplett an mir vorbei. Das Album gibts nur als CD, keine Ahnung, ob es ausser auf Discogs sonst wo noch zu kaufen gibt. Dort kostet sie jedenfalls fünf Stutz.

Nadja Zela: “Immaterial World” (2016)

Nadja Zela Cover Immaterial WorldGitarrist und Sänger Mirco von den Cosmonoz hat mir bei einem Bier Nadja Zela’s letzte Scheibe “Greetings from Andromeda” (Rockette hat darüber geschrieben) empfohlen. Die ist mir aber zu traurig, weil sie da den Tod ihres Mannes und Zeichners Christophe Badoux verarbeitet. Deshalb hörte ich ihr Album “Immaterial World” von 2016 an. Es hat sich voll gelohnt. Wunderbarer Space Blues mit knarzigem Folk-Einschlag. Grandios.

PS: Da ich den Namen Nadja Zela nur gesagt bekam, verbrachte ich einen Moment vor dem PC, bis ich dann über ihre alte Band Rosebud zu Nadja Zela fand. Ihre Band Fingerpoke habe ich aber tatsächlich auch mitbekommen. Wer akustische Musik mit Drive grossartig findet, ist hier richtig.

 

Emma Elisabeth: “Melacholic Milkshake” (2019)

Emma Elisabeth Coverbild Melacholic Milkshake Ich bestelle mir ab und an alte Visions Magazine. Mit Versand kosten drei Zeitschriften in etwa so viel wie eine aktuelle Ausgabe am Kiosk. Da las ich denn auch eine Kritik zum Album “Cover Stories” von Emma Elisabeth. Ich war schon immer ein Fan von Coverversionen und als ich die Auswahl las, von Garbage über BRMC zu Steppenwolf und zurück, war mein Interesse geweckt. Leider gibt es dieses Album der schwedischen Songwriterin nur digital. Ihr letztes Album “Melancolic Milkshake” ist aber auf Vinyl erhältlich und wer nett fragt, bekommt seins auch signiert. Soundtechnisch ist es an die grossen Songwriterinnen und Stimmen der achtziger und frühen neunziger Jahre angelehnt. Suzanne Vega, Everything but the Girl, Jewel und auch Tracy Chapman lugen ab und an aus der Ferne um die Ecke. A rising star, ich bin gespannt, was als nächstes kommt.

 

Marcel im Brocki mit signierter Pegasus CD

Gastautor Marcel stöbert auch gerne mal im Brocki nach Musik. Die signierte CD von Pegasus hat er nicht gekauft, die gibt es vielleicht noch im Brocki Luterbach, wenn ihr euch beeilt. Und bevor Nina dort war. Ah ja, am 11.12.2021 legt er wieder einmal im Kater Zürich auf, diesmal Hippieshit. Liederwünsche unter dem Codewort “Rockette” werden umgehend erfüllt.

 

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