Fast wie im Kinderzimmer

Eigentlich wollte ich ja nicht übers neue Pegasus Album «Unplugged» schreiben. Bis ich dann doch wollte. Und ihr könnt eine signierte CD gewinnen.

Mit Pegasus ist es hier bei Rockette etwas wie mit Lo&Leduc. Man gibt nicht zu, dass man sie gut findet (oder man gibt offen zu, dass man sie schlecht findet, selbst wenn Noah direkt vor einem steht. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie hat nichts mit mir zu tun).

Und ich mache es jetzt: Ich finde Pegasus gut. Das hat sicher damit zu tun, dass ich an der Schützengasse 114 in Biel aufgewachsen bin. Am Geburtsort der Band. Ich konnte also lange gar nicht anders, als ihr Schaffen verfolgen. Wenn sie im Kinderzimmer geübt haben oder im Keller (unaufgefordert) Konzerte gaben.

Pegasus im Kinderzimmer
Pegasus-Konzert im Kinderzimmer an der Schützengasse 114 in Biel.

Jetzt ist ihr fünftes Album erschienen. Es ist und heisst “Unplugged”. Sie kehren damit zu ihren Wurzeln zurück, wie sie sagen. In der Promo fürs Album haben sie sich gern auf dieses Szenen im Kinderzimmer bezogen und auf Facebook und Insta Fotos von früher gepostet.

Zudem ist Gründungsmitglied und Gitarrist Simon nach mehrjähriger Pause zurückgekehrt. Vielleicht gefällt und berührt mich das Album deshalb besonders, weil es auch mit meiner Geschichte zu tun hat. Weil ich so nah dran bin, wollte ich zuerst nicht darüber schreiben. Aber da es hier sonst eher niemand tut, und ich finde, dass es eine Besprechung verdient hat, mache ich es trotzdem.

Das Album ist eigentlich ein Best of. Bis auf drei neue Songs sind es alte Lieder, die sie neu arrangiert haben. Sie haben sie vom elektronischen Ballast befreit und wieder auf richtige Instrumente gesetzt. Das war eine gute Idee. Die Songs gewinnen dadurch an Intensität und Intimität. Wie viele Fans der ersten Stunde war ich etwas vor den Kopf gestossen, als einige ihrer Songs im Laufe der Zeit immer elektronischer wurden. Immer mehr nach grossen Stadion-Hymnen tönen wollte. Immer mehr den Hitmill-Stempel aufgedrückt bekam und dadurch auch ein wenig an ursprünglicher Seele verloren. Diese Seele ist nun wieder da. Hie und da hätte es sogar noch schlichter sein dürfen, ein paar Marimbaphones oder Mandolinenklänge weniger, aber das ist ein Detail.

Wie gesagt bin ich nah dran und ich will auch nicht zu euphorisch klingen. Aber die neuen Songs ragen heraus aus diesem Best of. Was für die Entwicklung der Band und fürs Songwriting spricht. “Won’t Find Nobody Like You” und vor allem “Better Man” sind wirklich sehr gute, eindringliche und berührende Popsongs.

Offensichtlich muss man nicht so nah an der ganzen Sache sein, um «Unplugged» gut zu finden. Zum ersten Mal haben es Pegasus mit einem Album auf Platz 1 der der Schweizer Albumcharts geschafft.

Wenn ihrs euch anhören wollt und einen CD-Player habt, macht hier mit. Wir verlosen eine signierte CD. Die habe ich übrigens nicht geschenkt bekommen, sondern gekauft. Irgendwie mussten sie den Platz 1 ja erreichen.

pegasus unplugged album

 

Pegasus, Unplugged (Gadget), out now

Fotos: Rockette, Beitragsbild: zvg

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