Die fabelhafte Welt der Emilie

Ich bin so verliebt in Emilie Zoé, wie ich es damals in Amélie war. Une Welsch, die unvergleichbar schöne Musik macht, aber in ihrem kreativen Universum auch ihren Merch selber malt, nebenbei für Kumpels ein Musikvideo dreht, mit dem Eicher zu seinem Jubiläum auf der Bühne steht und jetzt mit the Young Godfather Franz Treichler und ihrem Schlagzeuger Nicolas Pittet aus Pandemiegründen mal ebenso ein Projekt Namens /A\ lanciert (sucht die Band nicht im Internet, der Computer könnte explodieren).

Le coup de foudre, der moment magique, in dem Emilie Zoé mich voll in ihren Bann zog, war am ESNS in Groningen. Emilie trat zusammen mit Louis Jucker (Coilguns) im Grafikmuseum Groningen auf, sie spielten «The Painter» auf Louis selbstgebastelten Instrumenten, zwischen Siebdrucken und Konzertplakaten aus anderen Zeiten. Ein schöneres Setting für die beiden Superkreativen hätte man sich kaum ausdenken können.

Emilie und Louis in Groningen.

Das Lied hat Emilie eigentlich mit Christian Garcia-Gaucher für den alternativen Soundtrack zum Film «A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence» (2014) des Schwedischen Regisseurs Roy Anderson geschrieben. Mit dem Album und dem Film waren Emilie und Christian letztes Jahr auf Kino-Tour, als la pandémie dieses besondere Vorhaben abrupt stoppte. Ich kaufte zum Trost für das ausgefallene Konzertes Merch, nicht nur den selbstgemalten von Emilié, ich wäre fast verlumpet im Store von Hummus Records, dem Plattenlabel von Louis Jucker. Mit Verlaub, die machen einfach geilen Scheiss.

Pigeon rencontre pigeon.

Aber wie kommt es nun dazu, dass Emilie ein Album mit Pittet und Treichler rausbringt? Das Festival «Les Transphoniques» in St. Imier hat die drei zu einem Konzert im November ’20 eingeladen. Die Idee des Festivals ist, aussergewöhnliche Musiker aus verschiedenen Genres zusammenzubringen. Treichler, Zoé und Pittet haben diesem Experiment zugesagt, wir auch, das heisst, wir hatten schon Tickets gekauft. Aber eben, vous le devinez, la deuxième vague, das Konzert musste kurzfristig abgesagt werden. Doch die Vorbereitungsjams, die Soundschnipsel, die dieses Trio zur Vorbereitung kreiert haben, sollten nicht einfach in der Schublade verschwinden. Sie haben die geballte Energie auf einem oszillierenden Album verewigt, mit dem sie nun auf Tour gehen, so Corona das nicht wieder abbricht (im Moment siehts gut aus, oder? Ich kenne mich nur spärlich aus im griechischen Alphabet).

Euren persönlichen coup de foudre, und der ist garantiert, könnt ihr also ab heute abholen, /A\ spielen ihr erstes Konzert in der Roten Fabrik in Zürich.

Release: /A\, Debut Album, Hummus Records. OUT.

Live: 9.7. Rote Fabrik, Zürich; 10.7. Festival de la Cité, Lausanne; 6.8. Le Phare, Neuchâtel; 11.8. Musikfestwochen, Winterthur; 13.8. Palp Festival, Val de Bagnes; 14.8. Les Aubes, Genève; 14.8. Crock’Alt, Le Locle; 19.8. ISC, Bern; 28.8. Francomanias, Bulle

Ah ja, die Young Gods spielen übrigens am Asphalt Openair in Biel. Just saying.

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