Bern, Texas

“Hi”, sagen Texas. “Endlich”, sage ich, weil ich merke, wie sehr ich Sharleen Spiteri vermisst habe. Und jetzt nimmt sie mich an der Hand und holt mich aus diesem Bern heraus, das ich dieser Tage mehr schlecht als recht ertrage.

Was nichts mit der Stadt zu tun hat, sondern damit, dass ich das Socializen verlernt habe und mich deshalb noch schwer tue mit dem InGartenbeizenhängen, und doch weg, weg, weg will. Aber hier geht es ja nicht um mich. Sondern um eine meiner Lieblingsbands. Ich war verliebt in Sharleen, vor zwanzig, dreissig Jahren war das? Alle standen auf sie, und dieses Charisma, das die Glaswegian (aye, das hab ich nachgeschaut) versprüht, ist nur noch stärker geworden.

Auch deshalb kommt dieses neue Album gerade richtig, meine Gefühle wachsen derzeit ja auch ungehemmt in alle Richtungen und drohen mich zu erdrücken wie die Sommerhitze. Da brauch ich Songs wie “Mr. Haze”. So ein bisschen Soul, aber auch ein wenig Disco, wie früher, als das noch zu ertragen war, Discosound, mein ich. Donna-Summer-Style hab ich irgendwo gelesen, und es stimmt! Vor allem aber habe ich beim Hören das beste aller Gefühle, nämlich, dass mich diese Töne einfangen und einfach wegtragen (das war nicht immer so. Guckst du hier).

Furt vo hie.

Gerne, aber nicht unbedingt nach Schottland, wo Texas leben. Einfach irgendwohin, wos schön ist. Dort höre ich den Rest des Albums an, Rock-Soul, coole Socken, diese Texas, ich werde nie genug von ihnen kriegen. Und dann ist da wieder der Wu-Tang Clan (wieder, weil die schon bei “White on blonde” herumgeisterten). Das Video dazu ist gross. Ihr müsst es euch selber anschauen. Ich sag nur: Duftbäumli! Und: Where the hell are we anyway?

So. Sharleen Spiteri ist jetzt mit einem Spitzenkoch verheiratet, hat während der Lockdowns gehäkelt, liebt Wein und Kartenspielen, das hat sie dem “Blick” verraten.
Ja, ich bin immer noch ziemlich verliebt in sie.

TEXAS: “Hi”, out (BMG)

Bild: Screenshot aus dem Texas-Shop, guckst du hier

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