Von Bridgerton bis Shrek – ein Hoch auf Soundtracks

Was wären Filme und Serien ohne die passende Musik? Für mich wohl so ähnlich, wie Kochen ohne Salz und Gewürze: fürchterlich fade. Ich habe Soundtracks schon immer geliebt. Der passende Song zu einer Szene ist sooo wichtig. Die Musik führt uns, sagt uns, was/wie die Figuren fühlen, was/wie wir als Zuschauer zu fühlen haben. Ob Horrorfilm oder romantische Komödie ist dabei ganz egal. Okay, ich höre ja schon auf zu schwärmen, sorry, und liefere an dieser Stelle lieber ein paar konkrete Beispiele. 

Zu Anfang ein Aktuelles: Die Netflix-Serie Bridgerton hat kurz nach Weihnachten 2020 einen regelrechten Hype ausgelöst. Innert 28 Tagen wurde die Serie von 82 Millionen Haushalten aufgerufen, ein neuer Rekord und damit das meistgesehene Seriendebüt in der Netflix-Geschichte. Die Story spielt in der Regency-Ära, 1813, in London. Im Zentrum stehen dabei die High Society Familie Bridgerton und die Suche nach dem passenden Partner. Inhaltlich sicher eher was für Jane-Austen-Fans (oder auch Gossip-Girl-Fans). Spielt aber alles keine Rolle, denn das wirklich Beachtenswerte an dieser Serie ist die Musik!

Nein, nicht er. Auch nicht die (vielen!) Sexszenen. Sondern die Musik!
Nein, nicht er. Auch nicht die (vielen!) Sexszenen. Sondern die Musik!

Diese ist grösstenteils klassisch. Aber die Melodien klingen irgendwie merkwürdig vertraut. Kein Wunder, denn es handelt sich dabei um klassische Interpretationen moderner Songs von Billie Eilish über Ariana Grande und Taylor Swift bis hin zu Shawn Mendes und Maroon 5. Moderne Popsongs vom Streichquartett Vitamin String Quartet interpretiert. Wer hätte gedacht, dass Billie Eilishs “Bad Guy” im klassischen Gewand so sensationell klingt, ich bin begeistert!

 

Freaky Friday (die Version von 2003 mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan) war als Teenie mein Lieblingsfilm. Den habe ich zusammen mit meiner Mutter unzählige Male geschaut, und er (also besser gesagt, das Gitarrensolo von Jamie Lee Curtis) war auch der Auslöser dafür, dass ich selbst anfing, Elektrogitarre zu spielen (aber nicht sehr lange, da leider mässig talentiert). Die CD höre ich auch heute noch oft und gerne im Auto. Darauf vertreten sind etwa: Simple Plan – “Happy Together“, American Hi-Fi “The Art of Losing“, The Donnas – “Backstage”, Andrew W.K. – “She Is Beautiful“, Joey Ramone mit seiner Coverversion von “What a Wonderful World“.

Jamie Lee Curtis als Mum in Freaky Friday.

Den Soundtrack zur US-amerikanischen TV-Serie O.C. California (Originaltitel: The O.C., lief von 2003-2007) finde ich bis heute genial und hat meinen Musikgeschmack als Teenie entscheidend geprägt! Musik hatte in der Serie immer einen hohen Stellenwert (primär Indie-Rock und -Pop) und im lokalen Club “The Bait Shop” besuchten die Charaktere jeweils Live-Konzerte. Dort spielten dann Bands wie Death Cab for Cutie, The Killers, Rooney (von der kalifornischen Band war ich sooo Fan!) oder Modest Mouse. Auch der Titelsong “California” von Phantom Planet ist legendär. Eine meiner liebsten Entdeckung ist der Singer-Songwriter Patrick Park (Song: “Something Pretty“auf “Mix 2”). Auf “Mix 5” geht es mit “Rock & Roll Queen” von The Subways oder “Na Na Na Na Naah” von den Kaiser Chiefs gut ab.

Bester The O.C.-Charakter? Ganz klar Seth Ezekiel Cohen!

Apropos Serien: Gilmore Girls (200-2007) ist auf immer und ewig meine Lieblingsserie (aber nur bis Staffel 7, die schreckliche Netflix-Fortsetzung existiert für mich nicht!). Auf dem Soundtrack finden sich neben dem Titelsong “Where You Lead I Will Follow” von Carole King und Louise Goffin, etwa das grossartige “Girl from Mars” von Ash, “It’s Alright, Baby” von Komeda, “Oh My Love” von John Lennon sowie “O’Oh” von Yoko Ono oder der coole “Car Song” von Elastica. Fun Fact 1: Joey Ramones “What a Wonderful World”-Version ist auch hier drauf. Fun Fact 2: In der Serie gab es die fiktive Band Hep Alien. Der Gitarrist wurde aber mit Sebastian Bach von einem richtigen Musiker gespielt, der war in den 80ern/90ern nämlich der Sänger der US-Hard-Rock-Band Skid Row.

Eine fiktive Band kämpft in der Serie Gilmore Girls mit realen Problemen.

Achtung, jetzt kommt’s: unglaublich, aber wahr. Wisst ihr noch Shrek, der grüne Oger aus dem Sumpf? Die Soundtracks zu Teil 1-3 sind echte Geheimtipps! Wirklich wahr! Ich weiss noch, dass ich einen davon vor vielen Jahren mal zufälligerweise beim CDs-Durchwühlen im Media Markt in die Finger bekam. Die darauf aufgeführten Interpreten haben mich ganz schön überrascht. Also positiv überrascht. 

Shrek und Esel in “Shrek – Der tollkühne Held”.

Hier einige Beispiele: The Proclaimers – “I’m On My Way“, Eels (die sind übrigens auf 1-3 vertreten) – “My Beloved Monster“, Smash Mouth liefern mit “All Star” den Titelsong und mit “I’m a Believer(im Original von The Monkees) noch grad einen. “Shrek 2”: Counting Crows – “Accidentally in Love“, Butterfly Boucher & David Bowie – “Changes“, Nick Cave and the Bad Seeds – “People Ain’t No Good“. “Shrek The Third”: The Ramones – “Do You Remember Rock and Roll Radio?“, Led Zeppelin – “Immigrant Song”, Wolfmother – “Joker and the Thief“. Da bebt der Sumpf!

(Foto: Rockette; GIFs: giphy.com)

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