Lass dir schwarzen Honig ums Maul schmieren – Part 2

Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Oder besser gesagt, auf das erste Hören. Black Honey haben sich langsam in mein Herzli eingeschlichen und breit gemacht. Jetzt mögen wir uns, sehr sogar. Der zweite Teil einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die wohl oder übel ein Platz im Chick Lit-Podcast von Miriam und Nina verdient hätte, so kitschig ist sie. (Ebendieser ist übrigens das Reinhören sehr wert. Wer von den beiden Rocketten und ihrem Tun noch nicht Fan ist, wird es spätestens nach dem Podcasthören sein. Just sayin’.)

Also, Black Honey. Das erste Album: killer. Das neue: killer. Aber auch da: nicht seit Beginn. Die Vorabveröffentlichung “I Like the Way You Die” überzeugt, scheinbar als einziger Song auf dem Album. Man könnte gar behaupten, es ist der stärkste Song auf der Platte “Written & Directed”. Ähnlich wie auf dem Vorgängeralbum das Lied “Spinning Wheel” der erste Song war, der scheinbar als einziger überzeugte. Aber nach mehreren Malen zu Gemüte führen, ist klar: Es gibt auch andere Knallersongs. Also, bei beiden Alben. Bei “Written & Directed” gehört “Gabrielle” dazu. Als Beispiel. Läck, ist das eine schöne, schnulzige Ballade. “Disinfect” hingegen überzeugt mit elektronischen Klängen, Druck und Dreck. Dann wieder “Believer”, ein herrlicher Popsong, eine gängige Melodie und auch hier wieder ein Mädchensong par excellence. Ja, das hatten wir auch schon beim Vorgängeralbum: das ist nicht wertend gemeint, sondern eine Formulierung, die ahnen lässt, wie das Stück etwa klingt. Guckst du hier, wenn noch nicht gelesen. Immer mal wieder schlägt auch bei diesem Album die Tarantino-Attitüde durch. Und manchmal scheint es, als könne man eine reduzierte Version von Dover raushören. Schön so.

Black Honey schaffen es, viele Gemütslagen einzufangen. Sie zwingen den Hörer, sich tatsächlich mit dem Album auseinanderzusetzen. In der heutigen Wegzapp-Gesellschaft birgt es aber auch die Gefahr, beim ersten Hören abgestempelt zu werden. Denn das Hören eines Albums muss doch einfach und locker sein, oder? 😉

Hinweis: Das war ein Scherz. Deppen.

Schlussendlich kann man doch sagen: Alben, die entschachtelt werden müssen, sind oft die, die lange bleiben. Denn: “Ich bin gekommen um zu bleiben”, gell.

Black Honey bleiben.

 

BLACK HONEY: “Written & Directed”, out (Foxfive Records)

(Bild: Facebook, Black Honey)

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