Lass dir schwarzen Honig ums Maul schmieren – Part 1

Black Honey heisst die Band aus England. Nach dem gleichnamigen Debutalbum, das 2018 veröffentlicht wurde, ist nun das zweite Studioalbum da: “Written & Directed”. Aber alles der Reihe nach.

Das erste Studioalbum beinhaltet einen absoluten Knaller-Track: “Spinning Wheel”, da fühlt man sich inmitten eines Tarantino-Films. Sehr einprägsam, geile Hooks, kraftvolle Stimme, man möchte luftgitärrälen. Alle übrigen Lieder dieses Albums kommen beim ersten Hören nicht an diesen Song heran – so dünkt es einen. Eine Pause ist nötig. Ein “Mensch, das kann doch nicht sein” später läuft das Album “Black Honey” erneut. Dann, plötzlich, zweiter Knaller-Track: “All My Pride”. Weniger rassig, hat etwas Indie-Musik-Mädchenhaftes (das ist nicht wertend gemeint, sondern eine Formulierung, die ahnen lässt, wie das Stück etwa klingt). Es ist ein schöner Song, nicht aufbrausend, doch die Message wird mit emotionalem Nachdruck klar vermittelt:

And all my scars will heal in time
Now he’s gone with all my pride
And everybody’s saying what I need to do
But I haven’t got a thing to prove
Prove to you

Die Sängerin ist also angepisst, verpackt das aber in einer Süsse, die das “I haven’t got a thing to prove” mit einem Lächeln unterstreicht. Die Attitüde gefällt. Nächster Knaller-Track: “Somebody Better”, immer noch auf dem ersten Album. Es scheint, als hätte die Gute etwas zu verdauen:

You can be somebody better
When the light of day has gone
I’ll be somebody better

Auch hier: keine dreckigen Riffs, aber definitiv mit coolen Hooks, etwas dramatisch, schwenkt etwas mehr in Richtung Elektro-Pop.

“Aso guät.” Black Honey, wir haben uns auf dem falschen Fuss verwütscht. Auch die anderen Songs überzeugen. Es ist echt ein tolles Album. Schon einige Songs haben es mittlerweile auf die automatisierte “im 2021 meistgehört”-Liste geschafft. Chapeau. Deshalb erwarten wir, dass das zweite Album “Written & Directed”, das dieses Jahr veröffentlicht wurde, auch gut ist. Die Review folgt in Teil 2.

BLACK HONEY: “Black Honey (Deluxe)”, out (Foxfive Records)

(Bild: Bandcamp)

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