Im Gehen die Schuhe besoulen

Laufen, und nie müde werden? Das geht jetzt. Mit Celeste.

Ist ja nicht so, dass es keine Ablenkung von diesem tristen Februar gäbe. Bücherstapel, ich seh schon die Spitze nicht mehr, Säcke voller CDs, die im Keller darauf warten, endlich (aus)sortiert zu werden, Podcasts, die gehört werden und solche, die produziert sein wollen.

Aber manchmal muss man ja raus. Also ich. In den Wald, den ich über alles liebe, aber schon länger auch ein wenig hasse, einfach, weil ich jedes Steckli und jeden Stein darin kenne, es ist ein kleiner Wald, und diese Fuckpandemie und das Homeofficedasein dauern ja schon eine Weile an. Item.

Ich habe im Lead laufen geschrieben, und das ist sowohl hoch- als auch schweizerdeutsch zu lesen. Laufen as in joggen oder eben gehen. Schnell gehen in meinem Fall. Bis vor kurzem habe ich währenddessen jeweils wild herumgezappt auf meinem Handy, Radio, Neuerscheinungen, Podcasts eben, Hörbücher (für jeweils 2 Minuten), nichts, Radio, und dann mal ein Telefongespräch.

Dann habe ich Celeste entdeckt. “She may well be a superstar” hat die Mail on Sunday mal geschrieben, und letztes Jahr gewann sie einen Brit Award in der Kategorie Rising Star.

Vor allem aber haben ihre Songs im Allgemeinen und ihre Stimme im Besonderen die wunderbare Eigenheit, einen anzutreiben. Vielleicht klingt sie manchmal etwas sehr nasal, dann wieder zu poppig, aber man (ich) bleibt dran. Ich kann mich einfach nicht lösen. Und laufe deshalb immer weiter. Und weiter.

Auch Fussballer, anscheinend: Sky Sports bringt ihr etwas nervöses Stück “Stop This Flame” beim Intro zur Premier-League-Berichterstattung.

Es gibt eine Ausnahme: Wenn jeweils “Strange” aufleuchtet auf dem Display, muss ich anhalten und einfach nur lauschen. Und es bitzli über meine Hühnerhaut an den Unterarmen fahren.

Celeste aus Brighton ist für mich nicht rising star, sondern Personal Coach. Zwölf Stücke sind auf dem neuen Album “Not Your Muse” zu finden, neun neue, drei alte. “Strange” gehört zu Letzteren. I love it, alles. Auch, weil sie mir manchmal eine Pause beim Laufen beschert, hihi.

Celeste: “Not Your Muse”, Universal, out now.

PS: Ein bisschen erinnert Celeste mich ja auch an Shingai von den Noisettes. Mit ihnen bin ich nicht gelaufen, sondern sommers auf Liegestühlen rumgelegen und habe zwischendurch Drinks gemixt, lustige Schirmchen in Gläser gesteckt und naja: nichts gemacht. Oh, wie ich alles vermisse.

 

Bild: Universalmusic

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