Geil, automatische Türen und Raketenpower

Noch mehr tolle Schweizer Musik aus diesem Jahr! Mit Andryy, Sivilian und Max Apollo.

Andryy: Okay, diese EP ist bereits Ende März erschienen, also nicht mehr ganz sooo neu. Wir haben sie nach dem ganzen Tohuwabohu dieses Jahr erst jetzt entdeckt. Und zwar dank Tobias Jensen. Über Tobias’ Insta-Profil sind wir nämlich auf Andryy und dessen EP mit dem schlüssigen Titel “Das isch mini erschti EP, merci fürs Lose” gestossen. 

Ja, die Songs des 27-Jährigen aus Winterthur sind auf Schweizerdeutsch. Nun ist es ja so, dass ich mich leider immer etwas schwer tue, Gefallen an Musik auf Mundart zu finden, ABER Andryys Texte und die stilistische Vielfalt der Songs haben mich irgendwie gekriegt. Und so würde ich fast behaupten, dass er damit eine neue Art von Mundart geschaffen hat. Da ist etwa der poppige Ohrwurm “Geil“, der melancholische, folkig anmutende Song “Wiit Is Blaue” oder das groovige Liebeslied “Ich liebes wie du mich verändrisch“. Andryy hat fast alle Instrumente selbst eingespielt. Live arbeitet er jeweils mit Loops und baut sich so seine Band mit verschiedene Instrumenten selber auf.  Das sieht dann etwa so aus:

Unter dem Pseudonym Allen Finch hat Andryy übrigens früher auf Englisch gesungen und 2016 sein selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht. Die Single “How Would I Be Doin‘” wurde damals landesweit im Radio gespielt.

Wenn dann Konzerte endlich wieder möglich sind, tritt Andryy als Support für Adrian Stern und Ritschi auf. Und er hofft, auch seine eigene Plattentaufe im Albani in Winterthur nachholen zu können. 

ANDRYY: EP “Das isch mini erschti EP, merci fürs Lose, out


SivilianIch liebe ja die tollen Live-Sessions von One Song.One Take. Im neusten Video performt Newcomer Sivilian seine Single “Invisible to Automatic Doors” unplugged vor der besinnlichen Kulisse der Kirche Enge in Zürich. ✨✨✨

Ich war sofort begeistert und habe leichte “Professional-Sad-Boy-Vibes” empfangen. 😉 Die Inspiration zum Sound von “Invisible to Automatic Doors” ist aber gar nicht traurig, sondern mega witzig und sollte uns allen eine Lehre sein, den kleinen und simplen Dingen im Leben mehr Beachtung zu schenken – wie zum Beispiel dem Geräusch der automatischen Türen im ÖV. True story. Eine zufällige Smartphone-Aufnahme von automatisch schliessenden Türen in der Budapester Metro, lieferte Sivilian die finale Inspiration zum Song. So wurde das Geräusch dieser U-Bahn-Türen im gesamten Stück als Sample verwendet und bildet nun das Fundament des Liedes. Genial!

Sivilian heisst eigentlich Adrian Graf und wohnt in Zürich. Der Singer-Songwriter ist normalerweise mit seiner Band Frost & Fog unterwegs, dieses Jahr legen sie aber eine Pause ein und so widmet sich Adrian seinem Solo-Projekt. Mit “Trial & Error” ist kürzlich auch seine zweite Single erschienen.

SIVILIAN: Singles “Invisible to Automatic Doors” und “Trial & Error, out


Max Apollo: Auch von Max Apollo gab es kürzlich neue Musik, in Form der EP “Power”. Die Zürcher Rock-Raketen hatten bei uns ja schon vor (ihr hattet uns bei Apollo!) und dann besonders nach dem gemeinsamen Glaceschlecken (also jeder an seiner eigenen Glace!) einen Stein im Brett. Von ihrer Unplugged Session 2019 in Uster schwärme ich heute noch. So hätte ich die neuen Songs am liebsten live gehört (*heul* #fuckcorona). Aber so sind sie natürlich auch schön (mein Favorit: “Plain White Shirt“), und die Vorfreude auf Konzerte in der hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft wächst umso mehr. 🚀

MAX APOLLO: EP “Power, out (Young and Aspiring).

(Hauptbild: Cover via Facebook, im Uhrzeigersinn: Andryy, Sivilian, Max Apollo)

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