Die Spezies der “Professional Sad Boys”

Eine scheue, aber sehr populäre Spezies erobert zurzeit weltweit die Charts. Sie trägt den Spitznamen “Professional Sad Boys”.

Neulich bin ich über eine mir neue Bezeichnung in der Musikbranche gestolpert: “Professional Sad Boy”. Darunter versteht man junge männliche Musiker, die vorwiegend traurige Musik machen. Paradebeispiel dafür: Lewis Capaldi. 

Hier einige Merkmale dieser Gattung:

  • Musikalisch werden sie meist dem Genre Pop-Singer-Songwriter zugeordnet.
  • Ihre Songs handeln zu gut 99 Prozent von Herzschmerz. 
  • Auffallend viele “Professional Sad Boys” stammen aus England, Schottland oder Irland. 
  • Optisch kommen sie meist eher unscheinbar daher.
  • Beliebtes Accessoire: natürlich die akustische Gitarre. 
  • Abseits der Bühne zeigen sich viele von ihnen sehr selbstironisch.

Ja, die “Sad Boys” kommen gut an, sind quasi aktuell im Trend und verkaufen sich gut. Hinter der unscheinbaren Fassade verbirgt sich Big Business. Böse Zungen mögen jetzt behaupten, “klingt doch alles gleich”, dennoch finde ich, dass jedes Exemplar doch seine Eigenheiten einbringt. Ich mag die melodische Musik und schönen Stimmen der “Professional Sad Boys” und stelle euch hier gerne drei neue vor: 

Rockette Dominique hat mir vor kurzem eine Mail weitergeleitet mit dem Betreff „Das klingt nach dir“. Inhalt der Mail: Newcomer JC Stewart. Der Nordire nennt sich in seiner Insta-Bio “Professional Sad Boy”, voilà. Er ist befreundet mit Lewis Capaldi, und zusammen haben sie dessen Song „Hollywood“ geschrieben, voilà zum Zweiten. Seine aktuelle Single heisst “I Need You To Hate Me” und handelt von “einer stockenden Beziehung”, voilà zum Dritten. 

Ebenfalls ein Freund von Lewis ist der 24-jährige Schotte Luke La Volpe. Er hebt sich mit deutlichem Blues-Einfluss etwas von seinen Artgenossen ab. Seine EP “Terribly Beautiful” ist gerad erst erschienen. 

http://https://youtu.be/7XCkV0h-0fI

Sam Fisher singt in seinem Song “This City” natürlich auch von einem gebrochenen Herzen, verantwortlich dafür aber mal keine Frau (danke!), sondern eine Stadt. Sehr schöner Song und inhaltlich eine willkommene Abwechslung, aber immer noch sehr  artentypisch. Er stammt aus Australien und zeigt damit die weltweite Verbreitung dieser Spezies. Lewis Capaldi hat den Song übrigens auf Social Media geteilt. 

Dieser Beitrag ist erstmals in der Gazette Nummer 3 erschienen. 

Foto: Facebook @JCStewart

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