Die Sons of Morpheus sehen schlecht aus. Kreidebleich, ausdruckslos, mit dunklen Ringen unter den Augen – also in ihrem neuen Video “Monotone”, mein ich, einem ziemlich düsteren Vorgeschmack auf das neue Album “Nemesis”.
In dem Clip, beziehungsweise in ungemütlichem Betonambiente, demonstriert die psychedelische Blues-Stoner-Band, wo die Blässe herrührt. Es sind die Umweltzerstörung, die abgelöschten Gringe, das Eins-Werden der Menschen mit der Technik, die das Trio um den Verstand bringen. Die Monotonie in Gestalt einer ausgehöhlten Gesellschaft und einer einfarbigen Welt. Halt, stimmt nicht ganz, ein bisschen saftige Natur kommt im Video vor. Wald aus der Vogelperspektive, wie in diesen Träumen, in denen man fliegen kann – bevor alles niederbrennt.
Dass das Davonfliegen, sobald es auf der Erde zu heiss wird, und das ganze System versagt, unsere einzige Hoffnung ist, könnte die Quintessenz des brandneuen Videos von Sons of Morpheus sein. Optimistisch gesehen. Vielleicht sollte man aber sowieso nicht zuviel schauen und reininterpretieren, sondern auf den Song achten. Und der ist nur ein leiser Vorgeschmack auf ein wuchtiges und stimmstarkes Rockalbum. Versprochen.
SONS OF MORPHEUS: “NEMESIS”, out 31.03.2017
(Bild: zvg)