Aha, Alain Berset stand auch im Publikum! Ist das der coolste Bundesrat ever or what! Jedenfalls: Das Tricky-Konzert im Fri-Son war etwas schräg. Aber saugut.
Und diese Kritik hier wird kurz, abgehackt und sperrig, wie Tricky selbst, zumindest früher, und: Es ist, verfluchtnochmal! einfach immer schwierig, über ein Konzert zu schreiben, das gerockt hat. Um nicht zu sagen: Kind of tricky.
Als Tricky auf die Bühne kommt, ist draussen Schneesturm. So richtig gutes, winterliches Geflocke. Drinnen aber ist es dunkel. Huere fiischter. Man sieht wieder mal nur den Rücken von Tricky, eingetaucht in bläuliches Licht. Die armen Fotografen, denkt man, dürfen während drei Liedern fotografieren … und er lässt sie im Dunkeln tappen, haha! Scheinwerfer leuchten schwach. Dann dreht er sich um. Er sagt, thank you very much, thank you.
Eh ja. Man ist ja wegen dem Sound hier, und der ist wuchtig, gewaltig, schön.
Die Bässe schlagen hart auf der Brust.
Tricky zieht sein Tischi aus. Aber kann man sich richtig erwärmen? Hm. Weil: Immer, wenn man endlich drin ist, in so einem Song, endet er abrupt. Jetzt Gitarren. Macht einen auf Brandon Flowers (sagt Rockette Simone, die neben mir steht. Sie sagt auch: Blueberry Nights, hey, voll Blueberry Nights!). Ich denke, Scheisse, das ist ja wie am Rockkonzert, über dem Schlagzeug steigt Rauch auf, seriously. Er sagt: Thank you for coming. Mann, der ist aber gesprächig heute.
Die Zeit rast. Nach einer Dreiviertelstunde (gefühlt: zehn Minuten) verschwindet er. Fünf Minuten lang Pause. Sollen wir uns Popcorn holen? Verwirrung, Gschnurr und ein bisschen Pfeifen im Publikum. Dann ist er wieder da. Fummelt an zwei Mikros rum jetzt und macht Hip-Hop. Ich denk an Neneh Cherry.
Und jetzt holt Mister Unnahbar Leute auf die Bühne! Shiit. Immer mehr! Simone, wie viele sind das? (Sie sagt: 20. Nein, 30. Jetzt sind es 50?!)
Don’t be scared, ruft Tricky.
Es ist eine Disco jetzt, dort oben auf der Bühne.
Club Tricky.
Turn the lights on! Ruft der Herr der Finsternis.
Und es ward Licht.
P.S. Schade wirbelten die Schneeflocken dann nicht mehr unkoordiniert durch die Fribourger Luft. Es hätte so gepasst.
(Bilder: privat, Instagram)