Damit das mal gesagt ist: Wenn eine Band von sich schreibt, sie sei “älter und weiser” geworden, ist das nicht nur nicht sexy, es sagt vor allem überhaupt nichts über ihren Sound, ihre Qualitäten, ihren Stil aus. Nix, nottin’.
Glücklicherweise steht die abtörnende Phrase (umgehend verschlimmbessert mit “Sie sind vielleicht erwachsener geworden, aber eins ist sicher: Sie haben immer noch scheisse viel Spass”) im Pressetext von Hot Panda erst ganz am Schluss. Nachdem schon ein paar Clips visioniert und ein paar weitere Songs angehört worden sind. Und nachdem vor allem klar ist: Die kanadische Band um Chris Connelly (nein, nicht der hier!!) ist vielleicht nicht die allerausgereifteste Punk-Rock-mit-ein-bisschen-Psychodelic-Band der Welt aber sie ist schwer in Ordnung.
Auch wenn die Songs auf dem vierten Album “Bad Pop” wahrlich keine Kauflust wecken. Dafür sind die Melodien zu langweilig, der teeniehafte Skatepunk-Einschlag zu stark gewichtet und die Zweitstimme von “Sängerin” und Multiinstrumentalistin Catherine Hiltz schlicht zu unerträglich. Man müsste wohl mal tüchtig mit Produzent Devon Lougheed schimpfen, der es “geschafft hat, die wilde Energie der Band von der Bühne hinein in durchdachte und harte Rocksounds zu kanalisieren”. Und Hot Panda dazu gratulieren, dass sie es trotz dieser Vermurksung schaffen, die Neugierde auf ihre Live-Shows zu wecken.
So reichen die paar Ausbrüche, in denen der Gitarrensound anschwillt, Drummer Aaron Klassen aus der Passivität erwacht, und aus pseudo tatsächlich ein bisschen psycho wird, tatsächlich irgendwie aus, um das Live-Talent dieses Trios zu erahnen. Und siehe da:
HOT PANDA: „BAD POP“ Out: 08.04.2016 (Hot Panda)
Konzerte: 24.05.2016, Auster Club, Berlin, 25.05, kukuun, Hamburg, 27.05.2016, Neues Schauspiel, Leipzig
(Bilder: Facebook, Hot Panda)