Die halbe Stunde Sommer, die uns dieses Jahr vergönnt ist, ist bald um. Und ich werde sie vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl mit “I”, dem Debütalbum der Basler Band Echolot, im Ohr genossen haben. 38 Minuten instrumentaler Stonerrock. Und zwar von der Sorte, die einem in Gedanken in einem massiv überhitzten Dachstock aus dem Bierfass auftauchen und die nassen Haare auf den Rücken peitschen lässt.
Instrumental, stimmt übrigens nicht ganz. Am Anfang wird ein paar Takte lang gesungen, und von irgendwoher ist die Stimme des britischen Philosophen Alan Watts zu hören, der sich Gedanken um Gedanken macht.
“Nothing can stick on the real mind and you will find this out if you watch the flow of your thoughts. You will notice that thought follows thought follows thought, and those thoughts arise and go like waves on the water, all the time, they come and go and when they go, they are as if they had never been here.”
Kleine Zufallsentdeckung am Rande: Dieser Zeilen hat sich plusminus auch The Puppetmaster aus Südafrika bedient. Und seine Gedanken drifteten dabei in Richtung Bern ab, wie’s scheint.
Meine driften auch ab. Ich befinde mich bereits in der Phase “wann bitte kommt die nächste Abkühlung?” Lukas Fürer, Renato Mateucci und Jonathan Schmidli von Echolot erreichen dieses Stadium so ungefähr in der Hälfte des Sommers, bei 14 Minuten rum. Da, wo sie “Serenity” gähnen und zwar mit letzter Kraft den Ozean erreichen, allerdings den “ocean of knowledge and deep confusion”.
“I” ist das perfekte Album für den psychedelischen Kurzsommer.
ECHOLOT: “I”, out (erhältlich auf Bandcamp als Download oder bei Echolot als Vinyl oder Kassette)
(Bild: Facebook/Dario Antonaci)