Ich möchte mich bei meinem Kind bedanken. Dafür, dass es Justin Bieber super findet und zu jung ist, um ohne Begleitung eines Erwachsenen zum Konzert zu gehen. Seit gestern bin ich ein Belieber – aus folgenden Gründen:
- Justin Bieber meisterte seinen Auftritt im Stade de Suisse mit der Entspanntheit eines Faultiers.
- Er ist aber eben nicht faul, das ist ja das Bemerkenswerte. Schlurft zwar wie ich nach vier Stunden Dampfbad über die Bühne, ist aber geistig präsent und sobald er singt, auch mit Leib und Seele.
Ich liebe es, wie Biebs gewissermassen in die Choreografien hineinschlärpelt. Bei ihm gibt es überhaupt keine Anzeichen dafür, dass er eine Sekunde später zu tanzen anfängt, oder umgekehrt. Ob er tanzt, geht oder wie ein junger Hase in die Luft springt, ist einzig eine Frage der Laune.
- Bieber-Songs, insbesondere die extrem R’n’B-lastigen, sind keine Gassenhauer. Sie sind komplex. Ich hab ja nie so recht gewusst, was es braucht, damit die “The Voice”-Jury sagt, ein Song sei schwer zu singen. Aber ich würde sagen: Sehr viele Songs von Justin Bieber sind extrem schwer zu singen.
- JB mag vielleicht nicht der beste Gitarrenspieler sein, doch er kann wie gesagt wirklich sehr gut singen – und ein ganz passables Schlagzeug-Solo hinlegen.
- Für die Live-Musik sind sowieso andere verantwortlich. Leider hab ich trotz aufwändiger Recherche nicht herausgefunden, wie die Männer in der Band heissen. Also die, die in den eineinhalb Stunden körperlich wirklich sehr hart geschuftet haben.
- Es scheint, als würden Biebers Hände von seinem Schritt magnetisch angezogen. Scheissegal.
- Ich möchte die Tour-Moto-Yoga-Pants aus dem Purpose-Tour-Merchandise und das “MY MAMA DON’T LIKE YOU”-Shirt von irgendwem, der noch eins übrig hat. Überhaupt lauf ich diesen Sommer nur noch in Sporttenüs rum.
- Dass Justin Bieber in seiner ganzen jugendlichen Lässigkeit so überzeugend war, ist das eine. Doch selbst wenn er DJ Bobo gewesen wäre, es geht nichts über ein allererstes Stadionkonzert mit dem Kinde. Zwei solche Premieren hab ich noch vor mir… vielleicht… und sicher gerne wieder mit Justin Bieber.
(Bilder: privat)