Ein schönes Wochenende gehabt? Einmal, zweimal, dreimal oder viermal grilliert? Ich nur einmal. Und gleich brilliert. Also, nicht ich, Awa Ly.
https://www.youtube.com/watch?v=M13n9uUjQD0
Ich war etwas total gestresst, weil ich zehn Minuten vor Bratwurst realisierte, dass man Gästen wohl nicht einen Abend lang Rufus Wainwright zumuten kann. Nur, weil ich mir Tag und Nacht Shakespeare-Sonnette einverleibe (es ist einfach zu abgefahren! Vielleicht kann ich “Sonnet 43” schon bald auswendig (natürlich nicht)!), heisst das noch lange nicht, dass alle andern auch auf Pop-Opern stehen. Also wühlte ich mich durch den CD-Stapel mit dem Namen “Noch anzuhören, falls Zeit, also nie” und hatte plötzlich “Five And A Feather” in der Hand. Glücksgriff!
Awa Ly ist eine Jazz-Sängerin aus Paris, ihre Eltern stammen aus Senegal, sie singt französisch und englisch und sie lebt momentan in Rom. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie sich Klein-Awa als Kind “soul, blues, African music and Afro-Cuban orchestras” anhörte (steht so auf ihrer Website).
Jedenfalls hat sie die perfekte Stimme für die blaue Stunde, diese kurze Zeit, wenn die Sonne irgendwo am Stadtrand untergeht, und der Grill angeworfen wird. Awas Songs, in denen es oft um Liebe geht, würden natürlich noch besser in eine Strandbar passen – auch, weil sie so jazzig-entspannt dahinplätschern. Die überdachte Terrasse in dieser Strandbar müsste unbedingt einen Holzboden haben und Holzmöbel, und die Drinks müssten orange leuchten. Die Wellen in der Ferne nur leise rauschen. Awa Ly würde sanft vorbeischweben und sich draussen im Sand verlieren.
Ähäm, ich verliere mich grad auch ein wenig. Very sorry. Dabei gäbe es wenig zu sagen: Es kommen noch viele Abende für gepflegte Grillfeste. Awa Ly ist schon da.
AWA LY: “FIVE AND A FEATHER”, out now (Naive)
P.S. Die sind das für das andere Grillen zuständig. Nur so zum Vergleich.
(Bild: awalymusic.com)