Dirty Sound Magnet mit Giant Moa als Vorband spielten im Gaskessel in Bern, das liegt bei mir quasi ums Eck, was natürlich extrem gäbig war.
Dirty Sound Magnet haben dieses Jahr ihr neues Album “Transgenic” veröffentlicht. Ich blieb aber beim Vorgänger “Western Lies” hängen. Genauer gesagt bei einem Stück. “Homo Economicus”.
Das hat so einen geilen Drive drauf, das kann ich problemlos auf Repeat schalten und mir so die Basslinie ins Gehirn drücken lassen. Spätestens ab einer Minute fangen mein Kopf, die Füsse, Finger oder whatever an, im Takt zu wippen, nicken, klopfen. Allerspätestens ab so 2:35 umä fangen dann auch noch das Bein oder der ganze Oberkörper an, sich zu bewegen. So ist es schon ganz easy passiert, dass ich während einer langen Zugfahrt ein Buch gelesen und währenddessen nur DIESES EINE STÜCK gehört habe. Da schlüpft man quasi noch viel mehr in die spannende Geschichte des Buchs rein. Huärä geil.
Dörömdöröm döm döm machts bei mir imfall immer noch regelmässig im Kopf. Von wegen Dörömdöröm döm döm: Hör mal den Song, dann weisst du ganz genau was ich meine. Und sorry, ich wüsste nicht, wie ich diese Melodie sonst niederschreiben könnte.
Ich freute mich auf das Konzert!
Also, die drei Jungs aus Fribourg machen die Art von Stromgitarrämuisig, bei der du in einen Sog gezogen wirst. Abgedreht, elektrisch, kräftig, psychedelisch, sphärisch – aber nicht langweilig sphärisch, sondern das Sphärische, das einem das Gehirn wegballert, weils eben total cool ist.
Umso toller war, dass die bisher mir unbekannte Vorband Giant Moa zu dem Abend herrlich hineinpassten, denn die waren genauso raumfüllend.
Etwas vom Schönsten an einem Konzert finde ich ja immer noch, wenn man merkt, dass die Bandmitglieder eine enorme Spielfreude haben. Und das hat man bei den drei Jungs aus Bern gemerkt. Sie schreiben über sich selbst: “Giant Moa sind laut und lieb.” Das kann ich nur bestätigen. Denn während des Spielens drehte sich Remo Azzi Agovic um sich selbst und wickelte dabei das Kabel etwa drei Mal um sein Bein, und genau in dem Moment, wo man sich denkt “Oh shit, pass uif, suscht hauts di ufä Latz!”, hat er es irgendwie geschafft, sich uuultra elegant wieder rauszuwickeln und mühelos weiterzuspielen.
Also quatschte ich ihn nach dem Konzert an und sagte: “Boah! Wie hesch das gschafft, dich da immer wieder usäzwicklä?” und er so: “Thehe weiss nid imfall, das passiert allig eifach so.” Und ich:
Laut und lieb waren die, eben. Dann spielten Dirty Sound Magnet, tätschten rein, cool as heck.
Und dann! BÄM! HOMO ECONOMICUS! Heiligebimbam! AYEEE! Eppä so:
Gegen Schluss kam dann plötzlich Remo Azzi Agovic auf die Bühne, kniete sich vor Dirty Sound Magnet nieder und huldigte die Musiker, wie ich noch nie jemanden jemanden huldigen sah. Gitarrero Stavros Dzodzos (heisst der wirklich so?) und der Remo Azzi Agovic knieten sich gegenüber, spielten irgendwie zu zweit auf der Gitarre, und dann übergab Stavros seine Gitarre an Remo, der dann STEIHERT eifach witergspielt hed und sich ufem Bodä wienes Chäferli gsuulet hed! KILLER! Währenddessen hüpfte Stavros einbeinig auf der Bühne herum. (ok?)
https://www.facebook.com/giantmoaband/videos/3327708693967033/
Also alles in allem so: (Achtung Premiere jetzt) ich hab aus mir selbst ein GIF gemacht um den Abend zu verdeutlichen:
GUESTLIST: Aline Hug, Nidwaldnerin in Bern, geht stets all in – das passt zum Namen wie ein Stempel auf die Stirn. Die Helden: Lemmy Kilmister, Jimi Hendrix, Jim Morrison. Mag: Konzerte, CDs, unangebrachten Humor, viel Metal. Und viel Nicht-Metal. Und so.
(Titelbild und Gaskessel-Clip: Facebook / letztes GIF: Aline)