Mathias Schenk und Marco Güschä Gurtner haben das Höi populär gemacht, sich persönlich getroffen, eine Mayonnaise tätowiert … jetzt fehlt eigentlich nur noch ein richtiger Podcast und etwas in Richtung live live live live. Wir haben auch die neuste “Herrgöttli panaschiert”-Folge sauber protokolliert.*
Datum: 18. Juni 2020
Beginn: 19 Uhr
Ende: 20 Uhr
Ort: Instagram
Folge: 9
Anwesende: Mathias Schenk, Marco Gurtner
Protokollantin: Rockette Miriam
Zur Protokollführung: Passagen mit Musikbezug sind fett. Etliche wurden weggelassen.
Mathias räuspert sich. Es ist schön vom Wetter her.
Mathias begrüsst alle Anwesenden. Es wäre relativ wichtig, dass sich jetzt auch Güschteler zuschalten würde. Mathias winkt allen. Es ist Zeit zum Winken. Gopfertami, mit Räffu muss Mathias wieder mal ins Circolo eine Carbonara essen gehen.
Mathias hatte bis vor wenigen Minuten das Gluggsi. Schläppi verriet ihm mal einen Trick dagegen: megaviel Luft einatmen und dann noch zusätzlich Luft schlucken. Das Ganze so lange wie möglich halten, bis kurz vor der Ohnmacht. Er hat das gemacht, das Gluggsi ist weg.
Marco sieht jetzt zu. Mathias freut sich aber.
Sali. Hoi.
Mathias erzählt Marco, dass ihm beim Warten schon fast die Themen ausgegangen sind. Deshalb ist Winken sein neuer Style. Marco kann auf Instagram nicht winken, sagt aber, beim Winken sei es allgemein wichtig, die Hand schön auszudrehen.
Marco winkt, Mathias führt es oben aus. Das gibt fürs Foto eine huere krasse Hand.
Marco entschuldigt sich für die Verspätung. Er hat noch duschen müssen.
Marco war letzte Woche in Biel. Überall habe er Mathias’ Namen gehört. Kennsch Mäsu, kennsch Mäthu Schänk, kennsch Mäsi, weisch, dä mitem Töff?
Mathias ist aufgefallen, dass er an dem Freitag, als sie zusammen herumzogen, zum ersten Mal seit dem Lockdownzeugs in einer Beiz und einer Bar war. Es war huere lustig, muss er sagen. Auch Marco hat es Spass gemacht.
Es wird festgestellt, dass das Höi sehr populär geworden ist. Marco hat beispielsweise eine Sprachnachricht bekommen, bei der jemand gleich damit eingestiegen ist. Nicht in Perfektion allerdings. Marco brauchte selber lange bis er den Schenk drauf hatte. Worauf Mathias sagt, dass man diesbezüglich nie richtig ankommt.
TV Hode Chocs ist auch wieder da. Mit dem war Mathias vorhin noch in Dotzigen, recht stotzigen in Dotzigen. Marco und Mathias lachen laut.
Mathias findet es schön, dass sich das Höi so durchgesetzt hat. Es stammt ursprünglich von Kevä und Kevä hat es vom Abwart seiner Schule in Suberg-Grossaffoltern. Er ist born and raised in Suberg.
Mathias winkt allen, die dazu kommen.
Marco ist als kleiner Junge oft heuen gegangen. Hat er etwas aufgegabelt, so sagte er Hööööi. Seine Grosseltern und Eltern haben sich gefragt, ob mit ihm alles stimmt. Ob er beim Essen aufgabeln auch sagt: Teigwaren!
Oli Gyger ist da, Marcos liebster Bobfahrer. Er ist Bieler Bobschüler. Anstosser eigentlich. Marco zeigt mit dem Bürostuhl, wie man einen Bob anstösst.
Mathias will mit Marco über ihr Treffen reden. Ja, sagt Marco, es sei wie ein klassisches Date gewesen. Mathias findet, dass Marco in echt ein bisschen anders aussieht als auf dem Bildschirm. Das kann Marco von Mathias auch behaupten. Mathias meint: Falls die Leute das Gefühl haben, Marco sehe schon auf dem Bildschirm gut aus, dann müssen sie das Bijou mal in echt sehen. Das tätscht dir ein Ei in die Wüste. Das kann Marco in dem Unfall, dem Umfang zurückgeben.
Marco beschreibt, was man im Video nicht sieht: Mathias hat eine Rückenspannung, tägg, pfeifengerade, Brust raus. Wenn Marco die Brust raushält, dann kommt jeweils etwas anderes heraus. Und bei Mathias sieht

es erst noch natürlich aus. Mathias ist parat, mann, gopferteli. Mathias empfiehlt im Gegenzug allen, Guschteler einmal an einem Freitagnami zu treffen.
Dass sie sich das gleiche Tattoo stechen liessen, war für Marco ein Highlight. Mathias hatte sich im Vorfeld überlegt, was sie machen, wenn sie sich zum ersten Mal live sehen aber schon so viel zusammen geredet haben. In solchen Fällen gibts nur etwas: eine Tätowierung. Und was ist das Beste, das man sich in dem Moment stechen lassen kann, fragt Mathias. Eine Thomy Mayonnaise.
Marco hat TV Hode Schöggu einfach gern. Da kann er nicht anders.
Mathias und Marco sind jetzt offiziell die Super Mayo Brothers. Ah shit, sehr sehr schön.
Heute war Marco im Wallis. Er ist mit seinem Vater das Wallis runtergekesselt, zu ihrem Ferienwonigli, das eine Verwaltung vermietet, weil sie nicht so gut französisch können.
Philippe Gerber schaut zu, höi.
Es gibt ja Sion, und dann gehts nur noch das Loch hinauf, erzählt Marco. Dort mussten sie ein uraltes Schrankbett entsorgen. Usemittere, das war eine huere Fuer. Das ist wie ein Schrank, aus dem man ein Bett zieht. Schwer zu beschreiben, sagt Marco. Mathias weiss wie. Marco sagt, dass Gegengewicht in dem Bett war. Hundert Kilo Steine haben sie da raus gemittert. Oder, Henä, der nicht lüpfen darf! Henä hat es mit dem Kreuz. Manchmal geht er ins Kreuz, manchmal ins Höfli, manchmal in den Bären.
Marco hat dann seinen Cousin getroffen, der hat Sport studiert. Zusammen gingen sie das ganze Nest entsorgen, was soooo Spass gemacht hat. Sie haben das Bett nicht in die Mulde gelegt, sondern so richtig reingeschmissen.
Mathias findet Entsorgen etwas huere Geiles. In Biel gibts die Müra, sagt er. Die heisst jedoch heute Müve. In Thun sagt man die Ghüderi.
Zur Müve: Mathias und Marco wollen da mal zusammen Zeug entsorgen. Mathias erzählt von einem geilen Siech, der schon seit 10’000 Jahren in der Müve arbeitet. Wenn man ihn ein bisschen kennt, dann kommt man auch draus, was er sagt.
Mit Sofas bringst du den Brennwert nicht hin, sagt Marco. Vom Dings her.
Marco will mal mit Mathias zum Entsorgungshof. Mathias sagt, wie das in Biel läuft. Man fährt hin, auf eine Waage, da ist eine Ampel, dann geht man den Hoger rauf, fährt rückwärts hin zum Tor und schmeisst den Scheissdreck raus. Und zwar mit dem kleinen Mund. Da kannst du Aggressionen loswerden. Mathias hat kürzlich in der Euphorie eine Kiste seines Pères weggeschmissen, die der noch gebraucht hätte. Item: Beim Zurückfahren gehts dann wieder auf die Waage.
Die Müve ist genau gesagt in Brügg. Brügg und Biel sind wie Allmendingen und Thun, sagt Marco. Es ist ganz genau so.
Marco erzählt, Henä habe heute beim Entsorgen einen Gescheiten gegeben. Er habe gesagt: Wir haben dann noch hundert Kilo Steine. Die kosten nicht so viel wie das Holz. da hat er gut überlegt. Die Pères von Marco und Mathias kommen eben noch draus. Die hatten auch länger Zeit, die haben das Hirn noch angelassen, nicht auf Durchzug.
Wenn Mathias etwas überlegen muss, dann ruft er meistens seinen Père an. Marco ruft Mathias’ Père auch oft an. Vätu Schäich ist ein Netter.
Gute Story zum Thema Entsorgen. Marco wollte vor ein paar Jahren mal wieder snöben gehen. Das hat er jetzt extra gesagt, sonst sagt er eigentlich boardnen. Er wusste, das Snowboard ist sicher noch bei seinen Eltern. Damals lebte er in Winterthun.

Marco hat ein Haar im Mund. Judith Wernli ist auch da. Sie schaut im falschen Moment zu, ausgerechnet wenn Marco ein Haar im Mund hat. Hätte er das nicht so professionell wie ein Kalb angesprochen, hätte keiner was gemerkt. Aber Marco ist einfach professionell ohne Ende
Marco hat bei seinen Eltern also ein Brett gefunden, doch er wusste, das ist sein Altes. Auf der Suche nach dem neueren ging er soweit, dass er in seine alte Wohnung fuhr und beim Nähmaschinengeschäft im EG fragte, ob er kurz in seinen ehemaligen Keller gehen könne. Als er es dort auch nicht fand, stellte er Henä zur Rede. Henä sagte, er sei voletzt in der Ghüderi gewesen. Da hat er das gesuchte Snowboard weggeschmissen. Der Grund: Er kannte nur die Marke des alten, viel zu kleinen Snowboards, Nidecker, und er dachte, das sei viel mehr wert.
Mathias meint, Marco solle bei der Ghüderi eine Liste anmelden mit Dingen, die sie Henä nicht wegwerfen lassen dürfen. Marco erinnert sich an seine Zeit im Mokka. Da gab es eine Liste mit Beschrieben von Leuten, die Hausverbot haben.
Dass die Ghüderi während der Coronakrise zu war, hat Henä am meisten gestresst. Er ist ein alter Recycler. Wie Constantin, der Entsorger. Ist das ein Fussballverweis, fragt Mathias. Er weiss nur, dass Gérard Depardieu Stürmer in England ist.
Marco stört der Grip auf der Bierdose. Der fühlt sich komisch an, sagt er, und denkt an die Leute, die jeweils ihre eigene Bowlingkugel mitnehmen. Das Gewicht der Kugel ist dezentriert, sagt Mathias, darum können sie die Bälle so spielen, dass sie drehen. Das kann man normalerweise nicht. Mathias ist huere guet im Bowling.
Marco kegelt gerne. Er geht immer ans Altjahrskegeln im Bären Thierachern. Seine Gruppe hat das Altjahrskegeln erfunden. Was wäre, wenn Mathias auf einmal dazukäme, als alter Mann zu den Jungen, fragt sich Marco. Mathias würde perfekt passen.
Marco erzählt, wie da jeweils Trix wartet und immer Freude hat, wenn sie kommen. Sie sagen: Trix, lass die Bahn an und bring zwei Harassen Stüper. Marco kann recht gut schlecht kegeln. Nach zwei Runden gibts bei Trix ein Schnäpsli und eine Villiger Krumme. Marco tut mehr so ein bisschen so, als würde er sie rauchen. Manchmal hört er auf und nimmt sie ein Jahr später wieder mit. Tut sie zuhause in seinen Humidor.
In der Kegelgruppe gibt es eine Grundkonstellation, die ist Marco. Und darum herum wechselt es immer. Keiner hält es lange aus.
Marco gefallen beim Kegeln die Löcher besser. Sie sind einfach gäbiger. Beim Bowlen hat er immer Angst, dass der Finger drin bleibt. Dass ein Finger abfällt, hat er schon oft gesehen. Mathias hat auch schon verschiedene Sachen gehört. Bei ihm persönlich kam aber noch nie ein Glied ab.
Die Tätowierungen sind gut verheilt. Marco reibt sie mit Mayo ein. Mathias mit Mayo und Senf, das ist von den Ölen her ätherischer.
Die Leute wollen die Mayo-Tuben sehen. Aber live die Hosen runterlassen wollen Marco und Mathias nicht. Mathias will ein Bild der Tätowierungen einblenden, weiss aber nicht genau wie. Jetzt ist sein Kopf genau auf Marcos Tube. Er hätte einen Instagram-Kurs besuchen sollen.
So, das wären sie jetzt, die beiden Tuben. Die mit dem Hunziker auf der Seite gehört zu Mathias.
Marco sagt dreimal Fuck.
Mathias sucht ein anderes Bild. Eins von sich und Chico, dem Alpaka.
Mathias dünkt, es ist nicht ganz klar, was sie heute Abend machen. Das ist es eigentlich nie, sagt Marco.
Chiceler wieder. Mathias und Marco wollen mal zusammen auf ein Alpaka Trekking gehen. Mathias sagt: Ein Alpaka kann dich, auch wenn du auf 180 bist, innerhalb von 30 Sekunden auf einen Ruhepuls von 50 bringen.
Marco lacht wegen dem Alpaka-Foto: Die Fritte von Chico! Seiten auf Null, mann!
Mathias und Marco stellen sich vor wie es wäre, wenn sie Chico in der Stadt begegnen würden.

Mathias fragt Marco direkt in der Öffentlichkeit, ob sie zusammen einen Podcast machen wollen. Die Corona-Zeit sei jetzt schliesslich für den Moment so ein bisschen durch. Dann fände es Mathias geil, wenn sie mal live live live live, mal in Thun und mal in Biel eine Show machen würden. Eine, bei der man sie anfassen kann, sagt Marco, der einverstanden ist. Jetzt gibt es aber erst noch ein-, zweimal den Insta-Live-Siech. Aber Marco und Mathias überlegen sich jetzt, wies danach weitergeht. Sie sind transparent, denken an die Zuschauer aber auch weit voraus.
Bleiben tun sie sowieso, die Frage ist nur wie. Die beiden sind wie der Scheissdreck, in den du am Montagmorgen trittst. Den bringst du nie weg. Immer ein bisschen im Kopf, immer ein bisschen in der Nase.
Es ist am Runterzählen.
Mathias und Marco machen irgendwann auch ein Intranet. Sie freuen sich darauf. Marco wird dort Kleinanzeigen schalten, die drei Personen sehen können.
Es ist fertig, es geht noch 10 Sekunden, Marco und Mathias schicken sich Küsse.
* Diese Protokolle (hier sind sie gesammelt) erscheinen mit Ausnahme von heute bis auf Weiteres immer freitags. Die Live-Gespräche könnt ihr euch jeweils donnerstags um 19 Uhr auf den Insta-Profilen von Mathias Schenk und Marco Gurtner reinziehen. Der Wallisbieler Schriftsteller Rolf Hermann liest in den Folgetagen aus dem Protokoll, was dann auch auf Instagram zu finden ist.